Die Pfarre Obdach hat 3400 Einwohner. 2019 übernahm Mag. Heimo Schäfmann unseren Pfarverband.
Die Kirche in Obdach - Obdach in der Kirche
Wie eine obersteirische Pfarre auch ihrem Namen gerecht werden will Jedem, der – ob von Norden oder Süden – nach Obdach kommt, wird die Lage unseres Ortes auffallen. Auf fast 900 m Seehöhe liegt der Markt in einem weiten Becken zwischen Amering und Zirbitzkogel. Sowohl die Landschaft um uns wie auch der Name unseres Ortes zeigen, wofür eine Kirche in Obdach stehen möchte. Die Landschaft hält uns tagtäglich vor Augen, dass wir eine Lebensgemeinschaft bilden. Alle Menschen in diesem Tal gehören zusammen und müssen ihr Leben miteinander gestalten.
Zum einen führt das zu einem sehr stark entwickelten Vereinsleben, auf das wir sehr stolz sind. Zum anderen ist auch das religiöse Leben von diesem Zusammengehörigkeitsgefühl geprägt. Damit gehört das kirchliche Christentum einfach zum Leben der meisten in unserem Ort dazu.
Unser Pfarrgebiet ist noch zu einem guten Teil landwirtschaftlich strukturiert. Das bringt mit sich, dass sich das Kirchenjahr auch sehr am landwirtschaftlichen Arbeitsjahr orientiert. Erntedank, Martinsprozession, Prozessionen zu den Bitt-Tagen und Wettersegen gehören dazu. Besonders im Glaubensleben der Leute sind die Roratemessen an Adventsonntagen um 6 Uhr und die Wallfahrt nach Maria Lankowitz verwurzelt. Viele alte Traditionen haben sich im Obdacherland noch erhalten. Es gibt zum Beispiel noch das Amt des Kirchenpropstes.
Einen besonderen Impuls der letzten Jahre gab ein sehr trauriger Anlass. Nachdem der damalige Pfarrer Herbert Kubessa an einem Krebsleiden im Jahre 1997 verstarb, wurde die Pfarre ein Jahr lang nicht neu besetzt. Der gerade neu gewählte Pfarrgemeinderat (PGR) hatte plötzlich die Aufgabe, das ganze pfarrliche Leben aufrechtzuerhalten und zu gestalten. Miteinander packten alle zu, weit über den PGR hinaus, und miteinander ging’s auch weiter, als nach fast 14 Monaten ein neuer Pfarrer ernannt wurde.
Besonderes Augenmerk legen wir seither auf die Kinder- und Jugendarbeit. In unserer Jungschar- und der Ministrantengruppe treffen sich viele Kinder regelmäßig. Es gibt eine wöchentliche Eltern-Kind-Gruppe für Eltern/Großeltern mit Kindern bis drei Jahren.
Unser Kirchenchor gestaltet an jedem ersten Sonntag im Monat das Hochamt und bemüht sich, auch altes lateinisches Liedgut vor dem Vergessen zu bewahren. Der Singkreis umrahmt jeden dritten Sonntag im Monat die Familienmessen. Ein Seniorenkreis ist aktiv durch die Katholische Frauenbewegung unterstützt. Der Ausschuss für Ehe und Familie unseres PGR bemüht sich immer wieder, vor allem junge Familien mit seinen Aktivitäten anzusprechen und organisiert bei den Hochzeiten die Agape für die Brautpaare sowie die jährliche Feier für dieEhejubilare.
Natürlich können wir nicht alle Möglichkeiten nutzen, und wir plagen uns genauso mit den Problemen unserer Zeit wie alle anderen. Wir stehen vor der Frage der Glaubensweitergabe vor allen an Kinder und Jugendliche, suchen neue Möglichkeiten, die Menschen unserer Zeit mit der Liturgie anzusprechen.
Vor allem aber möchten wir allen Obdach geben und Obdach sein – wie schon der Name sagt.
Text: Thomas Mörtl - ehem. Pfarrer im Pfarrverband Obdacherland, Foto "Die Kirchen im Obdacherland"