Fährt man von Obdach auf der Bundesstraße Richtung Weißkirchen, erblickt man nach wenigen Kilometern rechterhand jenseits der Bahnlinie ein fast freistehendes, stattliches Kirchlein mit Dachreiter und steilen Satteldach. Wer sich der Kirche auf der schmalen Nebenstraße nähert, blickt auf eine markante Giebelfassade, die durch ein gotisches Portal, ein kleines Rundfenster, ebenso rot eingefasste Giebel und Mauerkanten und verschiedene, symmetrisch angeordnete Giebelöffnungen charakterisiert wird.
Der Ortsname Kathal ist nicht sicher zu deuten, möglicherweise handelt es sich um eine Verkleinerungsform von Katharina, der Kirchenpatronin. In Kathal wurde 1446 mit dem Bau einer Kirche (Inschrift im Chor) begonnen. 1507 war sie, wie eine Inschrift im Langhausgewölbe dokumentiert, vollendet. Die lange Bauzeit lässt sich sicher auch mit Beschädigungen im Türkenjahr 1480 erklären. Ihre Entstehung verdankt sie ebenso wie die Spitalkirche wohlhabenden Obdachern Bürgern, teilweise sind es sogar die selben Stifter.
Der Überlieferung nach war das Gotteshaus von Kathal eine Knappenkirche; tatsächlich wurden in der Nähe bis ins 19. Jahrhundert Erzlager abgebaut. Außerdem war die Kirche bis zum Josephinimus eine beliebte Wallfahrtskirche für die Pfarren Obdach und Weißkirchen.